Schwefel & Schwefel-Mangel

Schwefel zählt zu den Mineralstoffen und kommt vor allem in eiweißhaltigen Nahrungsmitteln vor. Schwefel ist wichtig für den Proteinstoffwechsel und für Entgiftungsprozesse. Die Aminosäuren Cystein und Methionin sind schwefelhaltig - und alle darauf aufbauenden Polypeptide, Proteine und Enzyme auch. Dadurch ist Schwefel essentiell für alle lebenden Zellen. Im menschlichen Körper weisen vor allem die Haare und Nägel größere Schwefelkonzentrationen auf. Für Entgiftungsprozesse sind die Salze der Schwefelsäuren (Sulfate) relevant. Schädliche Stoffe wie zum Beispiel Alkohol binden sich an Sulfate, um so mit dem Urin aus dem Körper gespült zu werden. Ein Mangel ist überaus selten. Hingegen kann eine übermäßige Zufuhr von schwefelhaltigen Speisen zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit führen.

Funktion im Körper

Der Mensch nimmt Schwefel vor allem mit eiweißhaltigen Nahrungsmitteln auf, da die Aminosäuren Cystein und Methionin schwefelhaltig sind. Im Körper wird Schwefel für einige Prozesse benötigt:

  • Elastizität der Haut
  • Wachstum von Haaren und Nägeln
  • Blutgerinnung
  • Energiegewinnung der Zellen
  • Bildung von Hormonen (z.B. Insulin)
  • Bildung von Enzymen und Koenzymen (z.B. Koenzym A)
  • Bestandteil von Vitamin B1 (Thiamin) und Vitamin B7 (Biotin)

Schwefel-Mangel

Bisher gibt es keine Zufuhrempfehlungen für Schwefel. Daher lässt sich genau genommen auch nicht von einem eigentlichen Mangel sprechen. Im Normalfall wird der Bedarf durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt.

Ursachen

In landwirtschaftlichen Kreisen wird seit einiger Zeit ein Schwefel-Mangel von Pflanzen diskutiert, dem durch geeignete Düngemittel entgegengewirkt werden müsse. Oft werde der Schwefel-Mangel auf den Feldern als Stickstoff-Mangel fehlinterpretiert. Jedenfalls komme es so vermehrt zu schwefelarmen Pflanzen. Werden Nutztiere mit diesen Pflanzen gefüttert, könne man auch bei ihnen Mangelerscheinungen beobachten. Am Ende der Nahrungskette steht der Mensch, der dadurch womöglich auch einen Schwefel-Mangel erleiden könnte.

Symptome eines Schwefel-Mangels

Folgende Beschwerden können Anzeichen für eine mangelnde Versorgung mit Schwefel sein:

  • Funktionsstörungen der Leber
  • Gelenkschmerzen
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Angst, Verwirrung und depressive Verstimmungen
  • stumpfes Haar
  • spröde Nägel
  • verminderte Sehstärke

Schwefel-Mangel behandeln und vorbeugen

Ein Schwefel-Mangel ist überaus selten. In der Regel genügt eine ausgewogene Ernährung, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Bei Bedarf kann auf ein Nahrungsergänzungsmittel mit beispielsweise Methionin zurückgegriffen werden. Die langfristige Einnahme schwefelhaltiger Präparate sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Selbstbehandlung

Eine ausgewogene Ernährung genügt in der Regel, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Von der langfristigen Einnahme schwefelhaltiger Nahrungsergänzungsmittel in Eigenregie ist abzusehen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

Überdosierung

Zu einer Überdosierung mit Schwefel kann es kommen, wenn größere Mengen schwefelhaltiger Speisen oder mit Schwefelverbindungen haltbar gemachten Lebensmitteln verzehrt werden. Die Aktivität einiger Enzyme kann dadurch gestört werden. Zum Teil führt die Aufnahme von bereits geringen Mengen Schwefeldioxid zu Kopfschmerzen oder anderen Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen oder Durchfall. Auch Atembeschwerden bis hin zu Asthmaanfällen sind nicht ausgeschlossen.

Täglicher Bedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat bisher keine Referenzwerte für die tägliche Zufuhr von Schwefel herausgegeben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bei einer ausgewogenen Ernährung der tägliche Bedarf gedeckt ist.

Risikogruppen Schwefel-Mangel

RisikogruppeBeschreibung
Sonstige

Entgiftungsprozesse
Der Körper benötigt Schwefel zur Entgiftung zahlreicher, toxischer Stoffe, darunter Alkohol und Schwermetalle. Entsprechend ist der Bedarf bei einer Alkohol- oder Schwermetallentgiftung erhöht und im Extremfall kann es zum Mangel kommen.

Schwefel findet Anwendung bei

AnwendungsgebietBeschreibung
Hautprobleme

In der Naturheilkunde ist Schwefel schon lange bekannt für seine heilenden Eigenschaften. Vor allem als Badezusatz und Wirkstoff in Präparaten zur äußerlichen Anwendung wird Schwefel bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und bei Gelenkbeschwerden eingesetzt.

 
Haarausfall

Schwefel hilft bei sprödem Haar und brüchigen Nägeln die Gewebestruktur zu verbessern und das Wachstum anzuregen.

 
Entgiftung

Die schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin werden in der Naturheilkunde zur Ausleitung von Schwermetallen verwendet.

 

Häufige Fragen und wissenswertes

Was verbessert die Aufnahme von Schwefel?

Schwefelhaltige Aminosäuren wie Cystein und Methionin helfen die Aufnahme von Schwefel zu verbessern.

Was verschlechtert die Aufnahme von Schwefel?

Giftstoffe wie Alkohol und Schwermetalle erfordern höhere Mengen Schwefel zur Entgiftung und verschlechtern entsprechend die Aufnahme.

Schwefel Tabletten

Im Handel sind MSM-Tabletten zur besseren Schwefelversorgung erhältlich. MSM steht für Methylsulfonylmethan und bezeichnet eine organische Schwefelverbindung. Vor allem in der Naturheilkunde werden diese Präparate befürwortet, während sie in der Schulmedizin in ihrer Wirksamkeit noch umstritten sind.

Quellen

- http://www.chemie.de/lexikon/Schwefel.html
- http://www.gesundheit.de/ernaehrung/naehrstoffe/mineralstoffe-und-spurenelemente/schwefel
- http://www.onmeda.de/naehrstoffe/schwefel.html
- http://www.vitamine.com/mineralstoffe/schwefel/schwefelmangel/
- http://www.vhgw.de/fachinformationen/schwefel_hq.pdf