Clean Eating - die neue, gesundheitsbewusste Ernährung

Clean eating
beispielhaftes Gericht  ©sarsmis/Fotolia

Modern, hip, trendy, gesund und kalorienarm - so definieren viele Clean Eating, die neue, ideale Fitnessernährung der VIPs sowie Geschäftsfrauen und -männer. Doch obwohl alle Parameter stimmen, trifft auf die Definition von Clean Eating auch die altmodische Vollwerternährung der kauzigen Birkenstocksandalenläufer, Hippies und Selbstversorger zu. Denn im Grunde ist der Begriff Clean Eating nur ein Modename für etwas Altbekanntes - die gesunde Vollwerternährung ohne Zusatzstoffe, Aromen, Geschmacksverstärker, Haushaltszucker und Weißmehl (7). Sie besteht aus natürlichen Lebensmitteln, die möglichst wenig verarbeitet werden und der Vermeidung von maschinell gefertigten Massenwaren, in denen Industriefette, Aromen aus Holzspänen und Schimmelkulturen oder ähnlichem enthalten sind.

So funktioniert Clean Eating

Essentieller Bestandteil der Clean Eating Bewegung ist, zu sehen, was man eigentlich isst. Zutatenlisten auf den Nahrungsmitteln bekommen auf einmal ihre Berechtigung und so mancher erschrickt beim Lesen und Nachforschen, was eigentlich alles im Essen enthalten ist. Da möchte es so manch einem Clean Eater schon den Magen umdrehen bei der Vorstellung, Industriefette oder Aromen aus Bakterien zu essen. Aber spätestens bei der Zutatenliste, in der Biebergeil, Teerfarbstoffe, menschliche Haare, Frost-, Brand- oder Treibstoffzusätze enthalten sind, ergreift die meisten Menschen der Ekel. Doch es ist wahr. All diese "Lebensmittelzusatzstoffe" haben viele Menschen schon einmal gegessen. (5)

Die zehn "Goldenen Regeln der Clean Eating Methode"

Obwohl zehn Regeln nach einer Menge Einschränkungen klingen, ist dies nicht so. Vieles ergibt sich aus der einfachen Regel, möglichst alles selbst zu kochen und Fertiggerichte im Supermarkt zu ignorieren. Mit ein bisschen Übung und nach den ersten entbehrungsreichen Wochen, in denen sich der Körper und vor allem die Psyche nach den ungesunden fettigen Lebensmitteln sehnt - wird die Clean Eating Methode einfach und die wenigsten erkennen darin noch eine Einschränkung. Im Gegenteil, oft ist clean zu essen schneller als gedacht und der Mehraufwand gegenüber der Tütensuppe wird durch eine schwindende Abgeschlagenheit wett gemacht. Die zehn goldenen Regeln sind (6):

  1. Zutatenlisten immer lesen oder besser nur frische, unverarbeitete Produkte verwenden.
  2. Keine künstlichen Zusatzstoffe, Farbstoffe, Stabilisatoren etc.
  3. Keine künstlichen Süßungsmittel und möglichst wenig Haushaltszucker. Stattdessen Dicksäfte, Birkenzucker, Stevia etc.
  4. Keine Fertig- oder Fastfoodprodukte
  5. Keine Diätmittel
  6. Kein Weißmehl
  7. Kalorienarme Nahrungsmittel
  8. Viel rohes Obst und Gemüse
  9. Viel trinken: Drei Liter Wasser oder Kräutertee täglich
  10. Sechs kleine Mahlzeiten sind besser als drei große

Superfoods sind der Grundstein des Clean Eatings

Superfoods werden immer populärer und haben auch für die Clean Eating Szene ihre Reize. Viele Superfoods enthalten hohe Vitamin- und Mineralstoffmengen, an denen der Durchschnittsbürger Mängel aufweist. (8) Doch muss ein Superfood nicht immer aus dem fernen Peru oder Asien kommen. Auch viele einheimische Nahrungsmittel haben echte Superkräfte. Kohlarten sind reich an Vitaminen, Ballaststoffen und fördern die Gesundheit. Aber auch andere einheimische Produkte wie Äpfel, Himbeeren etc. sind wertvoll. Außerdem können sie reif geerntet werden und produzieren wenig Treibhausgase auf dem Weg in unseren Magen.

Der "Hardcore" Clean Eater

Natürlich gibt es auch unter der Clean Eating Bewegung unterschiedliche Ausprägungen. Während viele die Ernährungsregeln locker auslegen und doch mal ein Bier oder einmal im Jahr beim Familientreffen die ungesunden Fertiggerichte essen, legen die Hardcoreliner die Philosophie strikter aus. Bei ihnen gibt es keine Ausnahmen und noch ein paar andere Regeln.
So sollen die Lebensmittel möglichst aus Bio-Anbau sein, um die Pestizide zu vermeiden und Gentechnik ist genauso wie Produkte aus der Massentierhaltung verpönt. Der heimische Garten wird zum Supermarkt, sodass sie ihr gesamtes Leben verändern. Durch die Arbeit im eigenen Garten erhalten sie zudem zusätzliche Vorteile. Mehr Bewegung und der meditative Zustand beim Unkrauten sorgt für Entspannung und beugt Stress vor.
Außerdem erhitzen diese Clean Eater kein Nahrungsmittel über 40°C, um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten. Besonders der letzte Punkt bereitet vielen Neulingen Probleme, da so auch Brot und alles normal Gekochte auf einmal verboten ist.

Clean Eating - keine Diät, sondern eine Lebensphilosophie

Teilweise wird Clean Eating als eine der neuen, trendigen Diäten, die fast wöchentlich wie Pilze aus dem Boden schießen, klassifiziert. Doch ist dem nicht so, denn wer sich clean ernährt, tut dies nicht nur für ein paar Wochen. Clean Eating ist eine Lebensphilosophie, die sich den Bedürfnissen des eigenen Körpers widmet. Dennoch können viele Übergewichtige durch die Methode dauerhaft ihr Gewicht reduzieren. Außerdem erhält der Körper durch die ausgewogene Ernährung alle Nährstoffe, die er benötigt und teure, zum Teil fragwürdige Nahrungsergänzungsmittel werden unnötig. Heißhungerattacken, Völlegefühl und eine gestörte Verdauung reduzieren sich auf ganz natürliche Weise.

Auf Übergewicht folgen viele Krankheiten

Die Zahl der übergewichtigen Patienten steigt stetig. In Deutschland leidet schon mindestens jeder fünfte Bürger an Übergewicht (1) und auch die Zahl der adipösen Personen erhöht sich konstant. Doch nicht nur die Optik, sondern vor allem die Gesundheit wird durch zu viel Gewicht nachhaltig beeinträchtigt. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Schlaganfälle und Kurzatmigkeit sowie Bluthochdruck sind nur die offensichtlichsten körperlichen Folgen. Denn auch der degenerative Gelenkverschleiß wird beschleunigt und die Lebenserwartung sinkt. (2) Zudem leiden die meisten Betroffenen unter dem Übergewicht. Sie fühlen sich unwohl, haben häufig psychische Probleme und sind von Müdigkeit sowie Abgeschlagenheit geplagt.

Mit Clean Eating nachhaltig Gewicht verlieren

Obwohl keine Diät, kann jeder mit Clean Eating Gewicht verlieren. Allein der Verzicht auf Fastfood und Geschmacksverstärker sorgt dafür, dass weniger Kalorien aufgenommen werden. Im Fastfood und allen Fertigprodukten sind häufig Unmengen an versteckten Zuckern und schädlichen Fetten enthalten. Geschmacksverstärker sorgen zudem dafür, dass es schwer fällt, mit dem Essen aufzuhören. Wer kennt es schließlich nicht, erst wenn die Chipstüte geleert ist, hat die arme Seele Ruh. Beim Clean Eating kommen vor allem un- oder selbstverarbeitete Lebensmittel auf den Tisch. Zu sehen, wie viel Zucker in einer Quarkspeise steckt, reicht häufig schon aus, entweder weniger zu süßen oder weniger zu essen.

Ballaststoffe - essentiell zum Abnehmen

Weißbrot, Mischbrot, Nudeln, Kuchen und Soßen haben eines gemein: den hohen Weißmehlanteil. In diesem sind praktisch keine Nähr- und Ballaststoffe mehr enthalten, dafür viele Kalorien. Ballaststoffe sind der un- bzw. schwerverdauliche und daher kalorienarme Teil der Nahrung. Lösliche Ballaststoffe quellen im Magen auf, binden Wasser an sich und sorgen so für ein schnelles Sättigungsgefühl. Unlösliche Ballaststoffe wie Zellulose erzeugen hingegen nur einen geringen Volumenzuwachs sind aber dennoch gut für die Gesundheit, denn sie verbessern die Verdauung. Der Darm wird angeregt und die Nahrung schneller wieder ausgeschieden, wodurch abermals weniger Kalorien aufgenommen werden. (3) Daher ist eine ballaststoffreiche Ernährung essentiell für die Gewichtsreduktion und eine gesunde Verdauung. Unlösliche Ballaststoffe finden sich in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Quinoa und im besonders hohen Maß in Amaranth und Chia-Samen. Wasserlösliche hingegen vor allem in Obst und Gemüse. (4)

Quellen
(1) http://www.healthexpress.de/fettleibigkeit.html#Was ist Adipositas?
(2) https://www.121doc.de/adipositas#Symptome
(3) http://www.netdoktor.de/ernaehrung/ballaststoffe/
(4) http://www.netdoktor.de/ernaehrung/ballaststoffe/ballaststoffreiche-lebensmittel/
(5) http://www.huffingtonpost.de/2014/03/09/ekelhaft-essen_n_4928780.html
(6) http://www.fitforfun.de/abnehmen/gesund-essen/clean-eating-next-food-generation-168341.html
(7) http://www.zentrum-der-gesundheit.de/clean-eating-ia.html
(8) http://www.projekt-gesund-leben.de/superfoods/

Autor/-in: Inka