Sauerampfer

Eines der wenigen Gewächse, die Sie tatsächlich noch in freier Natur und ohne einen eignen Garten ernten können, ist der Sauerampfer. Er wächst am Straßenrand und auf Wiesen und dient als leckere Alternative zu Essig oder Zitrone. Ein bisschen säuerlich erinnert der Geschmack an Rhabarber, lässt sich aber noch einfacher in diversen Gerichten unterbringen.

Inhaltsangabe

  1. Gesundheitspotential
  2. weitere Anwendungsgebiete - Anwendung in der Kosmetik
  3. Lagerung
  4. Verwendung in der Küche
  5. Verschiedene Formen

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Sauerampfer

VitalstoffMenge je 100g
Natrium4.00 mg
Kalium287.00 mg
Calcium54.00 mg
Phosphor51.00 mg
Magnesium33.00 mg
Eisen2.10 mg
Vitamin A (Äquivalent)231.00 mcg
Vitamin E1.90 mg
Vitamin B10.07 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.16 mg
Vitamin B3 (Niacin)0.50 mg
Vitamin B60.03 mg
Vitamin C117.00 mg

Das Wildkraut mit Geschichte

Bereits in der Antike war der Sauerampfer ein beliebtes Heilmittel, das von Ägyptern, Griechen und Römern gleichermaßen verwendet worden ist. Auch Seefahrer haben auf den Sauerampfer gesetzt, hat man ihm doch eine heilende Wirkung bei Skorbut nachgesagt. Das ist gar nicht weit hergeholt, denn Skorbut entsteht durch einen Mangel an Vitaminen, vor allem Vitamin C. Der Sauerampfer enthält einen hohen Gehalt an Vitamin C, weshalb er zumindest vorbeugend eine gute Hilfe war und ist.

Zur Stärkung des Immunsystems

Wie bereits erwähnt, enthält der Sauerampfer einen hohen Gehalt an Vitamin C. Dieses hilft dabei, das Immunsystem zu stärken, wodurch das Wildgewächs nicht nur vor Erkältungen und Grippe schützt, sondern vor vielen Krankheiten, die das Immunsystem angreifen. Leider ist der Sauerampfer nur bis etwa Ende August auf den Wiesen zu finden, sodass man in der kalten, erkältungsreichen Jahreszeit auf ihn verzichten muss.

Für eine bessere Verdauung

Auch diese positive Wirkung hat man bereits in der Antike entdeckt. Der Sauerampfer regt sowohl die Leber als auch den Darm an und macht schwer bekömmliche Speisen somit deutlich verträglicher. Dies liegt vor allem an den enthaltenen Bitterstoffen und Gerbstoffen, die die Produktion von Verdauungssäften aktivieren.

Zur Reinigung des Blutes

Die Inhaltsstoffe des Sauerampfers haben sowohl eine harntreibende als auch blutreinigende Wirkung. Am besten kann sich diese Wirkung entfalten, wenn Sie den Sauerampfer in Form eines Smoothies oder Tees zu sich nehmen. Bereits der Naturheilkundler Sebastian Kneipp empfahl in Wein gekochten Sauerampfer bei Unterleibsschmerzen während der Menstruation.

Gesundheitstipp: Nur in Maßen genießen

Obwohl der Sauerampfer viele positive Eigenschaften mit sich bringt, muss man beim Verzehr dennoch Vorsicht walten lassen. Grund dafür ist die enthaltene Oxalsäure. Diese relativiert nicht nur den Eisengehalt des Gewächses und behindert die Eisenaufnahme im menschlichen Körper, sondern kann in größeren Mengen auch zu einer Vergiftung führen. Da es hierfür aber einer wirklich großen Menge Sauerampfer bedarf, müssen Erwachsene nur vorsichtig sein, wenn sie unter Eisenmangel leiden - dann sollte auf Sauerampfer besser ganz verzichtet werden. Auch Kleinkinder sollten das Gewächs noch nicht verzehren.

Bei leichten Verletzungen

Wenn Sie draußen unterwegs sind und sich verletzen, halten Sie Ausschau nach Sauerampfer. Dieser hat nämlich nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich eine heilende Wirkung. Auch hierfür sind vor allem die Gerbstoffe verantwortlich: Ein zerriebenes Blatt wirkt auf einer Schürfwunde, bei Sonnenbrand oder leichten Verbrennungen kühlend und nimmt den ersten Schmerz. Auch bei einem verstauchten Knöchel hilft eine Kompresse aus Sauerampfer schnell und effektiv.

Bei Entzündungen im Mundbereich

Auch hier sind es wieder die Gerbstoffe, die als Hausmittel wahre Wunder vollbringen: Bei Zahnfleischentzündungen, Aphthen oder anderen Entzündungen im Mundbereich kann die Wunde mit etwas Pflanzensaft beträufelt werden. Die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung der Gerbstoffe führt zu einer schnellen Linderung der Beschwerden.

Anwendung in der Kosmetik

Masken aus Sauerampfer werden hilfreich bei Hautunreinheiten eingesetzt und sind aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung gut gegen Pickel, Akne und Hautausschlag. Diese Naturkosmetik ist einerseits im Reformhaus zu finden, doch können Sie sie sich auch ganz einfach selbst herstellen.

Sauerampfer richtig lagern

Das Wildgewächs sollte möglichst direkt nach der Ernte verarbeitet werden, da es sich nicht lange frisch hält. Möchten Sie aber auch außerhalb der Saison nicht auf Sauerampfer verzichten, dann ist es möglich ihn einzufrieren. Dazu werden die Blätter in Streifen geschnitten und in einem mit Wasser gefüllten Behälter eingefroren. So bleiben sowohl der Geschmack als auch die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten.

Verwendung in der Küche

Sauerampfer eignet sich sehr gut als Ersatz für Zitrone und kann in vielen Gerichten Verwendung finden. Beispielsweise roh und gehackt in einem Salat oder gekocht als Basis in Suppen, Eintöpfen, Saucen und vielem mehr. Die Zubereitung von gekochtem Sauerampfer funktioniert dabei eigentlich genauso wie die Zubereitung von frischem Spinat.

Verschiedene Formen

Die einfachste Art an Sauerampfer zu gelangen, ist die eigene Ernte auf Wiesen. Doch mittlerweile werden die Blätter in vielen Bio-Märkten als Bündel angeboten. Pflanzen im Topf sind hingegen leider selten zu finden. Doch umso populärer sind Sauerampfer-Samen, womit sie sich ihren eigenen kleinen Vorrat im Garten anlegen können. Außerdem ist Sauerampfer in Pulverform oder getrocknet zu erwerben, allerdings hat er dann schon viele seiner Inhaltstoffe verloren.