Maulbeeren

Maulbeeren (Morus) sind eine Gattung mit sieben Arten laubwechselnder Bäume, wovon drei Arten von wirtschaftlicher, medizinischer und kulinarischer Bedeutung sind: Die weiße, die rote und die schwarze Maulbeere. Maulbeerbäume sind in den subtropischen Gebieten beheimatet und werden seit Jahrhunderten kultiviert. Der aus China stammende weiße Maulbeerbaum ist vor allem aufgrund der Seidenraupenzucht bekannt. Während die weiße Maulbeere eher fad schmeckt, sind die Früchte des schwarzen und roten Maulbeerbaums die aromatischeren Varianten. Maulbeeren enthalten viel Vitamin C, Zink und Resveratrol.

Inhaltsangabe

  1. Gesundheitspotential
  2. weitere Anwendungsgebiete
  3. Lagerung
  4. Verwendung in der Küche
  5. Verschiedene Formen
  6. Gesundheitliche Studien und Erkenntnisse

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Maulbeeren

VitalstoffMenge je 100g
Natrium2.00 mg
Kalium260.00 mg
Calcium36.00 mg
Phosphor48.00 mg
Magnesium15.00 mg
Eisen1.60 mg
Vitamin A (Äquivalent)2.00 mcg
Vitamin E0.50 mg
Vitamin B10.05 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.04 mg
Vitamin B3 (Niacin)0.40 mg
Vitamin B60.05 mg
Vitamin C10.00 mg

Vitamin C - die Stoffwechselpolizei

Vitamin C (Ascorbinsäure) ist vermutlich das bekannteste Vitamin. Es handelt sich um ein wasserlösliches, weißes Pulver, das im Körper wie eine Art Ordnungshüter wirkt. Es schützt viele Biostoffe vor der Zerstörung durch Sauerstoff, aktiviert den Zellstoffwechsel und greift unmittelbar in die Umwandlung von Nahrungs- in Körperenergie ein. Es stärkt die Immunabwehr, die Fähigkeit, Hitze zu ertragen und regt die Bildung sowie Funktion von Bindegewebe, Knochen und Zähnen an. Dabei stärkt Vitamin C die Gefäße und beschleunigt das Abheilen von Wunden. Das für unseren Organismus so wichtige Eisen wird in der Anwesenheit von Ascorbinsäure besser aus dem Nahrungsbrei aufgenommen. Frauen und Vegetarier, die zyklus- oder ernährungsbedingt ein erhöhtes Eisenmangelrisiko haben, sollten regelmäßig Vitamin-C-reiche Lebensmittel auf ihren Speiseplan setzen. Durch seinen hohen Fatburning-Index kann Vitamin C auch Bemühungen um einen Gewichtsverlust unterstützen. Dieser Index beziffert die Fähigkeit eines Lebensmittels, Fett zu verbrennen.

Maulbeeren gegen schlechte Laune, Runzeln und Krähenfüße

Rund 300 Enzyme benötigen als Baustein das Spurenelement Zink. Dadurch ist Zink an allen Ecken und Enden unseres Stoffwechsels rege beschäftigt. Zusammen mit dem in Maulbeeren ebenfalls enthaltenen Vitamin C fügt Zink Eiweißbausteine zu einem festen Bindegewebe zusammen. Bei einem Zinkmangel entwickeln sich unschöne Alterungserscheinungen wie Falten daher schneller. Auch an der Synthese von Glückshormonen ist das Spurenelement Zink mit beteiligt. Wer einen natürlichen Jungbrunnen sucht, ist mit Maulbeeren gut bedient.

Mit Maulbeeren an natürlichen Pflanzenschutzvorgängen teilhaben

Werden Pflanzen durch Mikroorganismen infiziert, erzeugen sie Stoffe, welche die Ausbreitung, das Wachstum und die Vermehrung der Keime in der Pflanze hemmen. Man nennt diese antioxidativ und antimikrobiell wirkenden Stoffe Phytoalexine. Das in Maulbeeren reichlich enthaltene Resveratrol ist ein solches Phytoalexin. In Vitro und in Tierversuchen konnten positive Gesundheitseffekte aufgezeigt werden. Beim Menschen werden diese Stoffe mit einem verringerten Risiko für bestimmte Krebsarten assoziiert, wobei weitere Studien notwendig sind.

Verwendung gemäß der traditionellen chinesischen Medizin

Innerlich geben die chinesischen Mediziner Maulbeerblätter bei grippalen Infekten, Grippe, Augeninfektionen und Nasenbluten. Rheumatische Beschwerden und hoher Blutdruck lassen sich gemäß der TCM mit Maulbeerzweigen behandeln. Die Wurzelrinde verordnet die chinesische Medizin bei Erkrankungen der Atemwege, Asthma, Ödemen, Bluthochruck und Diabetes. Die Früchte kommen bei Harninkontinenz, Ohrensausen, vorzeitigem Ergrauen und Verstopfung bei älteren Menschen zum Einsatz. Traditionell werden Wurzelrinde und Blätter mit Honig zubereitet, Früchte und Blätter manchmal zu Saft gepresst. In der Regel werden jedoch alle Teile des Maulbeerbaums getrocknet und für Absude oder Breiumschläge verwendet.

Weitere Anwendungsgebiete

Die Blätter des Maulbeerbaums werden in den Erzeugerländern an Seidenraupen verfüttert, das Holz dient zur Herstellung von Sportgeräten.

Maulbeeren richtig lagern

Frische Maulbeeren sind im Handel oder auf dem Markt kaum zu finden. Das liegt daran, dass die Beeren so weich und saftig sind, dass sie sich nicht für den Transport eignen und zu schnell verderben. Wer das Glück hat, frische Früchte zu erlangen, zum Beispiel wenn ein Maulbeerbaum im eigenen Garten wächst, kann sie zur Verbesserung der Lagerfähigkeit blanchieren, einmachen oder einfrieren. Am besten schmecken die brombeerähnlichen Früchte allerdings frisch. Importierte Maulbeeren gelangen bei uns meistens in getrockneter Form in die Geschäfte. Getrocknete Beeren sind fester und nicht mehr schwarz-rot gefärbt sondern ockerfarben. Getrocknet halten sich die Beeren für längere Zeit, entsprechend der Verfallsangabe des Lieferanten.

Verwendung in der Küche

Maulbeerfrüchte werden frisch verzehrt, getrocknet oder zu Gelee, Marmelade, Saft, Sirup und Wein verarbeitet. Maulbeeren sind eine tolle und ausgefallene Idee, um Desserts aufzupeppen. Trockenfrüchte sind eine gesunde Knabberei, lassen sich aber auch hervorragend als Backzutat, in Müsli, Quark oder Joghurt verwenden. Sie schmecken ein bisschen wie Rosinen und werden ähnlich eingesetzt. Maulbeersaft ist von cremiger Konsistenz und ähnelt Brombeersaft. Maulbeerensaft ist jedoch milder und ohne die brombeertypische Säurebetonung.

Verschiedene Formen

Maulbeeren gelangen als Importware getrocknet, in Pulverform oder als Saft in den Handel. In Spezialitätengeschäften sind weitere kulinarische Highlights wie zum Beispiel Konfitüren erhältlich.

Gesundheitliche Studien und Erkenntnisse

Bioaktive Polysaccharide mit vielversprechenden Eigenschaften
Asiatische Wissenschaftler halten fest, dass die Früchte und Blätter des weißen Maulbeerbaums reichlich bioaktive Polysaccharide enthalten. Die Bioaktivität beinhaltet antidiabetische, immunmodulierende, antientzündliche, antioxidative, fettsuchtgegensteuernde, leber- und nierenschützende Eigenschaften. Zur Quelle.

Mit Maulbeerblättern Herz und Gefäße schützen
In einer thailändischen Studie wurde der Effekt von Maulbeerblätterextrakt auf die Blutfettwerte untersucht. Vorsichtig lässt sich resümieren, dass Maulbeerblätterextrakt ein potentes Mittel zur Prophylaxe darstellen könnte. Weitere Studien sind notwendig. Zur Quelle.

Maulbeerensirup bei strahlentherapie-induzierter Schleimhautentzündung
In einer randomisierten, kontrollierten Studie wurde aufgezeigt, dass Sirup aus schwarzer Maulbeere bei radiogener Mukositis wirksam ist. Weitere Studien sind nötig, um die Ergebnisse dieser Studie zu bestätigen. Zu Quelle.