Chicoree

Der Name dieses Gemüses lässt vermuten, dass es in Frankreich seinen Ursprung hat. Doch tatsächlich ist die Geschichte des Chicorées nicht ganz geklärt, man weiß aber, dass er in Belgien schon vor fast 200 Jahren angebaut worden ist. In der asiatischen Küche findet man den Chicorée in Wok- und Currygerichten, hierzulande wird er gerne roh in Salaten verwendet. Mit seinen weißen Blättern ist der Chicorée dabei recht unscheinbar, macht dies aber mit seinem bitteren, nussigen Geschmack wieder wett.

Inhaltsangabe
  1. Gesundheitspotential
  2. andere Anwendungsgebiete
  3. Lagerung
  4. Verwendung in der Küche
  5. Verschiedene Formen
  6. Medizinische Studien und Erkenntnisse

 

Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Chicoree

VitalstoffMenge je 100g
Natrium4.00 mg
Kalium192.00 mg
Calcium26.00 mg
Phosphor26.00 mg
Magnesium13.00 mg
Eisen0.70 mg
Vitamin A (Äquivalent)572.00 mcg
Vitamin E0.10 mg
Vitamin B10.05 mg
Vitamin B2 (Riboflavin)0.03 mg
Vitamin B3 (Niacin)0.20 mg
Vitamin B60.05 mg
Vitamin C10.00 mg

Der Chicorée, die Vitaminbombe

Auch wenn die Blätter des Chicorées recht bitter sind, enthalten sie doch eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen. Außerdem hat dieses Wintergemüse nur sehr wenige Kalorien und ist somit ein wertvoller Lieferant von Inhaltsstoffen während einer Diät.

Bei Magen- und Darmbeschwerden

Im Chicorée sind sowohl reichlich Ballaststoffe als auch der Zucker Inulin enthalten. Diese Substanzen sind gemeinsam eine gute Vorsorge gegen Darmerkrankungen, darunter auch der Darmkrebs. Diese Inhaltsstoffe helfen aber nicht nur bei Darm-, sondern auch Magenproblemen, außerdem wirkt sich das Inulin lindernd bei Blähungen aus. Allerdings muss man aufpassen, dass man nicht zu viel davon aufnimmt, sonst schlägt die Wirkung ins Gegenteil um und die Blähungen werden verstärkt.

Zur Regulation des Säure-Base-Haushalts

Einer der wichtigsten und in nicht vielen Gemüsesorten enthaltenen Inhaltsstoffe ist das Lactucopikrin. Hierbei handelt es sich um einen Bitterstoff, der dem Chicorée nicht nur seinen auffälligen Geschmack gibt, sondern auch eine harntreibende Wirkung hat. Dadurch wird der Säure-Base-Haushalt reguliert, außerdem werden die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse angeregt. Besonders Rheumatiker profitieren von dieser Eigenschaft des Lactucopikrins.

Hilfreich bei Schmerzen und Entzündungen

Die enthaltenen Bitterstoffe haben des Weiteren eine schmerzstillende Wirkung. Außerdem kann der Chicorée mit dem Farbstoff Quercetin punkten, der eine antioxidative und antientzündliche Wirkung hat. Dementsprechend können diese Wirkstoffe für Rheuma- und Gichtpatienten eine gute Linderung der Schmerzen bringen.

Zur Stärkung des Immunsystems

Chicorée enthält eine Vielzahl unterschiedlicher Vitamine - vor allem aber B1 und B2 - die sich nicht nur auf das menschliche Nervensystem positiv auswirken und somit Stress reduzieren, sondern auch das Immunsystem stärken. Das enthaltene Vitamin C sorgt für eine Stärkung der Abwehr und stellt eine gute Vorbeugung gegen Erkältung und Grippe dar.

Als Unterstützung bei einer Diät

Auf 100 Gramm hat der Chicorée lediglich 16 bis 17 Kalorien und kann entsprechend ohne schlechtes Gewissen während einer Diät verzehrt werden. Besser noch: Aufgrund seines hohen Anteils an Vitamin B1, Vitamin B2 und Vitamin C, sowie Kalium und Calcium ist er außerdem ein wichtiger Vitamin- und Mineralstofflieferant.

Verwendung in der Industrie

Nicht nur als Nahrungsmittel hat man für den Chicorée Verwendung. Tatsächlich können aus dem Gemüse - genauer gesagt aus der Wurzelrübe - Nylon, Polyester und Plastikflaschen hergestellt werden. Die Universität Hohenheim hat vor kurzem eine Möglichkeit entwickelt, aus dem Bio-Abfall Hydroxymethylfurfural zu gewinnen, das als Basis-Chemikalie für genannte Produkte verwendet wird. Auch Biogas kann aus der Chicorée-Wurzel gewonnen werden. Quelle

Verwendung in der Kosmetik

Obwohl der Chicorée in der Kosmetik nicht allzu weit verbreitet ist, so ist ein Extrakt des Gemüses doch in einigen Anti-Aging-Produkten zu finden. Dabei soll es die Produktion des Enzyms Lysyloxidase anregen, welches für ein jüngeres Hautbild sorgt.

Verwendung als Kaffeeersatz

Die Wurzel des Chicorées wird schon seit langer Zeit und bis heute für die Herstellung des sogenannten "Muckefucks" verwendet. Dabei handelt es sich um ein kaffeeähnliches Getränk, allerdings ohne Koffein.

Chicorée richtig lagern

Beim Kauf des Chicorées sollten Sie darauf achten, dass die Blätterspitzen im Verhältnis zu den weißen Blättern gelblich und nicht welk sind. Nur dann ist der Chicorée richtig frisch und hält sich entsprechend länger. In ein feuchtes Tuch oder Papier eingewickelt und im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert, hält er sich dann etwa eine Woche.

Verwendung in der Küche

Der Chicorée kann sowohl roh als auch gedünstet oder gekocht verzehrt werden. Roh behält er seinen bitteren, nussigen Geschmack, aber auch all seine wichtigen Mineralstoffe und Vitamine. Umso länger man ihn kocht, desto milder wird er, verliert aber auch seine gesunden Inhaltsstoffe. Wenn Sie den bitteren Geschmack nicht mögen, ihn aber dennoch nahezu roh verzehren möchten, empfiehlt es sich den Chicorée für ein paar Minuten in lauwarmes Salzwasser zu legen. Dabei geht die Wirkung des Bitterstoffs nicht verloren, der Geschmack wird aber abgeschwächt. Besonders gut schmeckt der Chicorée in einem Salat, als Fingerfood oder als Zutat in einer asiatischen Wokgemüsepfanne.

Verschiedene Formen

Zum Rohverzehr und zum Kochen werden die Blätter des Gemüses genutzt, die - wie bereits erwähnt - recht bitter sind. Allerdings gibt es unterschiedliche Arten: Während die weiße Sorte hierzulande am weitesten verbreitet ist, ist der rote Chicorée aufgrund seines milderen Geschmackes mittlerweile immer beliebter geworden und in vielen größeren Supermärkten zu erwerben.

Medizinische Studien und Erkenntisse

Diabetes-Vorbeugung
Eine Studie mehrerer japanischer Wissenschaftler hat ergeben, dass der Extrakt einer gerösteten Chicorée-Wurzel den Ausbruch von Diabetes verzögern oder gar ganz verhindern kann. Mithilfe von 47 Probanden, bei denen einige mit Placebos behandelt worden sind, konnten die Forscher herausfinden, dass sich der Gehalt von Adiponektin bei den mit dem Extrakt behandelten Probanden signifikant verbessert hat. Hierbei handelt es sich um ein Protein, das den Glukosespiegel und den Fettsäureabbau reguliert. Zur Studie.